Ursprünglich veröffentlicht in „Chorzeit“, No. 11 / Dezenber 14
Singen in Fremdsprachen
(Autor: Chris Rowbury)
Manche Sprachen fallen uns beim Singen leichter als andere. Wer häufig in einer Sprache singt, erkennt schnell bestimmte Worte wieder – mir geht es zum Beispiel so mit Serbokroatisch. Hier sind einige Tipps, wie man sich beim Singen fremdsprachiger Texte zurechtfinden kann:
- Bei Stücken, die nur aus sehr wenigen oder sogar nur einem Wort bestehen, ist es meist am einfachsten, sich den Text vorsprechen zu lassen und nur nach Gehör zu lernen.
- Für Stücke mit mehr Worten braucht man natürlich aufgeschriebenen Text. Hier hilft es, besonders lange Wörter in die gesungenen Silben zu unterteilen, anstatt mit einem buchstäblichen Bandwurm zu kämpfen.
- Sprecht den Text im richtigen Rhythmus, dann gewöhnt sich das Gehirn schon mal an den Sprachfluss.
- Probt schon früh nicht nur die erste Strophe, selbst wenn die Töne noch nicht alle sitzen. Je öfter eine Strophe gesungen wird, umso einfacher wird es.
- Keine Panik! Natürlich geht es auch darum, eine andere Sprache zu respektieren, aber es wird niemandem der Kopf abgerissen, wenn das eine oder andere Wort nicht stimmt.
- Nehmt immer an, dass euch jemand im Publikum versteht. Es hilft nichts, wenn einem das Stück wie eine wahllos aneinandergereihte Folge von Silben erscheint – jede Sprache verdient Respekt.
- Stücke in komplett fremden Sprachen können manchmal sogar leichter auswendig gelernt werden, weil man nicht mit anderen ähnlichen Wörtern durcheinander kommt.
- Es gibt unterschiedliche Lerntypen: Während es einigen das Lernen deutlich erleichtert, die geschriebenen Wörter zu sehen – dazu zähle ich mich -, lernen andere viel schneller, wenn sie den Text nur hören.
Der Autor ist Chorleiter und Komponist in Suffolk, Großbritannien,
und schreibt über den Chorleiteralltag auf www.blog.chrisrowbury.com